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Zwangsvegetarier

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Ich war schon vorher neugierig: Wie wird sich die zweite Schwangerschaft meiner Frau wohl dieses Mal auf die Essgewohnheiten auswirken? Beim ersten Mal konnte sie plötzlich keinen rohen Fisch mehr sehen (hat sich nach der Geburt sehr schnell wieder erledigt). Dieses Mal ist es … Fleisch. Nun waren wir nie die riesengrossen Fleischesser – zum Vegetarier reicht es nicht, und ein gelegentliches saftiges Steak muss schon sein, aber ansonsten drehte sich schon immer alles mehr um Fisch und Co. sowie Gemüse.
Ich war dabei früher bei meinen ersten Besuchen in Japan immer von der Vielfalt des Gemüseangebots fasziniert – und überrascht, dass das, was viele Japaner in Europa zum Beispiel vermissen, nicht unbedingt roher Fisch, sondern oft eher schlichtweg Gemüse ist.

Gemüselastig: Japanische Küche (links: Knoblauchsprossen, Mitte: Wachskürbis, rechts: Wasserspinat

 

Der erste Blick auf das Abendessen heute liess erstmal wieder einen Gedanken aufkommen (siehe Foto): Das sieht aber gesund aus! Das auf dem Foto war zwar nicht alles (es gab noch heisse Udon als Suppe dazu), aber es war mal wieder sehr Japanisch: In Soyasauce eingelegte Knoblauchsprossen (nein, die schmecken nicht wirklich nach Knoblauch), mit einem Hauch Krabbenfleisch gekochter Wachskürbis (auf Japanisch: Tōgan, riesige Früchte) und in Austernsauce gebratener Wasserspinat (Kūshinsai).
Wird man davon satt? Ja, auf angenehme Art und Weise. Und die Sachen schmecken auch richtig gut, auch wenn man sich an einige Sachen erst gewöhnen muss. Ich muss an dieser Stelle auch mal meiner Frau Respekt zollen – als ich sie kennenlernte, konnte sie gerade mal zwei Gerichte kochen, in abwechselnder Reihenfolge. Was sie dagegen heute an ganz normalen Werktagen zusammenkocht ist schwer zu übertreffen. Ach ja, ich bin an den Wochenenden dran mit kochen. Vielleicht sogar mit einer Spur Fleisch, mal sehen…
Eigentlich wird es mal wieder Zeit für ein neues Projekt: Eine Datenbank mit Bildern und Beschreibungen zu den gängigsten japanischen Lebensmitteln. Klingt irgendwie nach einer Lebensaufgabe…
Das Wort des Tages: 野菜 yasai. Gemüse.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

6 Kommentare

  1. Ich bin auch immer wieder begeistert von der Vielfalt an Gemüse und deren Zubereitungsmöglichkeiten in der japanischen Küche.
    Das Foto macht da wirklich Appetit!

    Die Idee mit der Lebensmittel-Datenbank finde ich sehr gut!

  2. Von Gert Anhalt gibt es auch eine tolle Reportage über die japanische Küche (Interessenten sollten einfach mal “Versessen nach Essen” suchen) und es ist schon interessant, was für unbekannte Sachen da in den Küchen so zubereitet werden.

  3. Ich weiss nicht was ihr habt, es gibt doch soviele Gemuese in Deutschland:
    Gruenkohl
    Rotkohl
    Weisskohl
    Rosenkohl
    Blumenkohl
    Chinakohl

    tsss DAS sollte doch reichen! ;)

    Fuer mich muss Nahrung sowieso vorher Sauerstoff geatmet haben um ernst genommen zu werden. ;)

  4. Jummy!! Ein Hoch auf die japanische Küche!

    Muss aber auch dazu sagen, dass ich Krabbenfleisch, Aal, Tintenfisch und andere Meeres”früchte” noch nie probiert habe. Dafür ekelt mich das zu sehr. Mit rohem Fisch habe ich dagegen keine Probleme.

    Früher dachte ich immer, ich müsse in Japan verhungern, aber seit ich mich mehr damit beschäftigt habe, bin ich begeistert von der Vielfalt der japanischen Küche.

    Bei Youtube gibts diesen Runnyrunny999, der leckere Kochrezepte als Video online stellt. Und verdammt, ich bin immernoch nicht dazu gekommen, etwas davon auszuprobieren ^^

  5. Die japanesische Kusine sieht wirklich gut aus. Wenn man etw. typisches Japanesiches essen soll, denkt es üblicherweise an Sushi, aber das ist Schade. Diese oriental Kusine hat viel mehr anzubieten.

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